Gedrucktes wird häufig mit dem Argument der Nachhaltigkeit eingestellt und durch elektronisch verfügbare Alternativen ersetzt. Aber sind Printprodukte wirklich umweltschädlicher als elektronische Varianten? Betrachtet man den ökologischen Fußabdruck eines Printproduktes näher, stellt man fest, dass dieser so groß gar nicht ist.
Videostreaming als virtueller Ersatz?
Viele Nutzer schätzen das Streamen von Videos als besonders umweltverträglich ein – schließlich müssen keine Bäume gefällt, Seiten bedruckt oder etwas transportiert werden. Jedoch trügt der Schein. Streaming verursacht sehr wohl CO₂-Emissionen. Eine aktuelle Studie vom französischen Thinktank „The Shift Project“¹ geht von durchschnittlich 3,2 kg CO₂ für eine Stunde Videostreaming aus.
Überhaupt sind Gegenüberstellungen aus dem Alltag interessant, wie nachstehende Tabelle zeigt:
Informationen mit einem Blick erfassen
Grundsätzliche Vorteile haben Druckprodukte gegenüber elektronischen Medien durch ihre haptischen Eigenschaften. Dadurch werden weniger Interaktionen benötigt und mehr Informationen erfasst. Gedrucktes erreicht seinen Zweck schneller.
Als Beispiel sei nur die Doppelseite einer Zeitung genannt. Bilder, Texte, Grafiken – schon nach wenigen Sekunden erlangt der Leser einen Überblick zu den gebotenen Informationen. In kürzester Zeit werden die behandelten Themenbereiche, die Informationsart (Grafik/Bild/Text) und der jeweilige Umfang dazu erfasst. Dies so in einer digitalen Version anzubieten, ist – zumindest nach aktuellem Stand – nicht möglich. Die Stärken des Digitalen liegt einfach woanders.
Resourcen-schonendes Recycling
Abgesehen davon, dass Printprodukte oftmals nicht nur von einer Person gelesen werden, sondern durch mehrere Hände gehen (im Durchschnitt drei Leser)³, landen Drucksachen letztlich zu einem sehr großen Teil resourcenschonend wieder im Produktionkreislauf. Zumindest in Deutschland können wir von einer hohen Recyclingquote ausgehen. Mindestens 75 Prozent³ der Printprodukte gelangen wieder in die Wertschöpfungskette.
Wenn Papier Daten überträgt
Mit NFC-Chips versehen, sprengt Papier seine bisherigen Grenzen. Denn anders als QR-Codes übertragen NFC-Chips nicht nur statische Daten. Die kaum sichtbaren elektronischen Helferlein können nämlich personalisiert werden und eröffnen damit völlig neue Wege der Verknüpfung mit digitalen Inhalten.
Mit NFC-Chips ausgerüstete Drucksachen vereinen somit alle haptischen Vorteile und schließen nahtlos den Kreis in die digitale Welt. Einfach handhabbar und komfortabel zu bedienen, bietet Papier in dieser Variante interessante neue Einsatzmöglichkeiten.
Quellennachweis:
¹ Marko Hanecke, CO₂-Emmissionen: Buch vs Streaming
² Studie vom französischen Thinktank *The Shift Project“
³ Grafische Palette 2022/4, Editorial